Donnerstag, 4. Februar 2021

Lockdown Tag 51 - Kommunikationsschwierigkeiten

 Guten Morgen meine Lieben.

Irgendwie ist zur Zeit zwischen mir und der Lehrerin meiner Tochter der Wurm drin. Gestern hatte ich ein kleines, technisches Problem und habe ihr geschrieben, ob sie bitte so nett wäre, mir zu sagen, wie das geht, damit meine Tochter die Aufgaben machen kann. 

Sie schrieb mir als Antwort, ich könne meine Tochter zur Schule schicken, dann kann sie ihr das zeigen. Zugegebenermaßen ist es mir extrem schwer gefallen, darauf ruhig zu reagieren. Ich bin sicher, sie hat das nett gemeint...

Ich habe ihr also geschrieben, ich würde mein Kind ungern in die Schule schicken, ob sie mir einen Hinweis geben könne, wie ich an das Video und die Aufgaben komme. 

Ihre Antwort war, ich könne um 11.40Uhr mein Kind auf den Schulhof schicken.

Also erstmal, was an "Ich möchte mein Kind nicht zur Schule schicken" hat sie nicht verstanden? Sie ist Lehrerin, da setze ich Textverständnis voraus. Und zweitens: Es ist glatt und regnerisch draußen. Soll sich mein Kind mit dem iPad auf den Schulhof in den Regen stellen? Ich nehme an, das iPad Regen auszusetzen könnte man als grob fahrlässig auslegen, demnach hafte ich dann auch für eventuelle Schäden. Also: nein!

Inzwischen habe ich das Problem dann mal selbst gelöst. War im Grunde jetzt nicht so schwierig, aber ein Hinweis hätte das deutlich beschleunigen können.

Und ja, ich bin gerade etwas genervt. Warum muss man das immer komplizierter machen, als es ist?  Ich merke, dass mich solche Sachen viel mehr stressen, als der sonstige, alltägliche Wahnsinn. Ich schreibe Präsentationen relativ mühelos, mache alle meine Hausaufgaben, lade alles rechtzeitig hoch, beteilige mich regelmäßig im Unterricht...aber so kleine "Gespräche" mit der Lehrerin meiner Tochter bringen mich an den Rand des Wahnsinns. Ich habe echt selten das Bedürfnis, Lehrer anzuschreien, aber sie ist so ein Fall. Ich würde sie so gern mal anschreien und sie fragen, ob sie noch alle Latten am Zaun hat...

...und vermutlich wird sie es bloß nett gemeint haben und es geht mir nur auf die Nerven, weil es nicht nach meinem gewohnten Rhythmus läuft...

Dazu kommt halt im Moment noch dieses ekelhafte Lästermaul in meiner Klasse, dass es auf alle abgesehen hat, die sich bemühen, gute Noten zu schreiben. Mir ist doch egal, ob sie nichts macht und schlechte Noten kassiert...is mir egal. Aber von anderen zu hören, dass sie überall rumätzt und keine Ruhe gibt und andere da mit reinzieht, verursacht bei mir ein dezentes Pochen der Halsschlagader. Was gibt es solchen Menschen, solche Hetze zu betreiben? Warum macht es denen Spaß, für Unruhe zu sorgen? 

Ja, ich sollte all diese Dinge einfach ignorieren, weil ich weiß, dass es das nicht wert ist, da seine Energie reinzustecken, aber es zeckt mich grad unfassbar an... Vielleicht auch, weil diese Umschukung mich ohnehin an Leistungsgrenzen bringt, von denen ich nicht gedacht hätte, dass es sie überhaupt gibt. Ich bin gut, aber ich muss auch unheimlich viel dafür tun, dass das so bleibt. Manchmal sitze ich bis abends am Rechner und frage mich, wie lange ich auf Dauerfeuer durchhalte. Aber ich will nächstes Jahr bestehen und endlich Erzieherin sein. Das will ich schon so lange!

So, genug gejammert. Zeit für Frühstück.

Bis dann,

Eure Jessy

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